Wie hoch sollte mein Krankentagegeld als Arbeitnehmer sein?
Das gesetzliche Krankengeld ersetzt dein Einkommen nur teilweise. Wie groß deine Lücke wirklich ist und wie du sie absicherst. Das erfährst du hier.
Warum das gesetzliche Krankengeld nicht ausreicht
Als gesetzlich versicherter Arbeitnehmer bekommst du ab der siebten Krankheitswoche kein Gehalt mehr vom Arbeitgeber, sondern Krankengeld von deiner Krankenkasse. Dieses Krankengeld beträgt zwar 70 % deines Bruttogehalts, ist aber auf 90 % deines Nettoeinkommens gedeckelt – und davon werden noch Sozialversicherungsbeiträge abgezogen:
- Rentenversicherungsbeitrag (2025: 9,3 %)
- Arbeitslosenversicherung (2025: 1,2 %)
- Pflegeversicherung (2025: ca. 1,7 %, ggf. mehr bei Kinderlosen)
In der Praxis bedeutet das: Vom "brutto" gerechnetem Krankengeld bleiben dir netto oft nur etwa 80–85 % deines bisherigen Nettoeinkommens. Diese Differenz musst du im Krankheitsfall aus eigener Tasche decken – es sei denn, du schließt eine private Krankentagegeldversicherung ab.
So berechnest du deine optimale Absicherung
Die Höhe deines Krankentagegelds sollte so gewählt sein, dass es die Lücke zwischen deinem normalen Netto und dem reduzierten Krankengeld vollständig schließt. Beispiel:
- Nettoeinkommen: 3.500 €
- 90 % davon: 3.150 €
- Abzug Sozialbeiträge (ca. 13 %): 410 €
- Auszahlungsbetrag: ca. 2.740 €
- Versorgungslücke: 760 €
- → entspricht 25,33 € Krankentagegeld pro Tag
💡 Tipp: Nutze unseren Krankengeldrechner, um deine persönliche Lücke in nur 2 Minuten zu berechnen.
Wichtig zu wissen
Dein gesamter Krankengeldanspruch darf dein bisheriges Netto nicht übersteigen auch dann nicht, wenn du zusätzlich privat abgesichert bist. Versicherer prüfen deshalb bei Abschluss und im Leistungsfall, ob dein gewählter Tagessatz angemessen ist.