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Welche Alternativen zur privaten Krankentagegeldversicherung gibt es für mich als freiwillig gesetzlich versicherten Selbstständigen (z.B. GKV-Wahltarif)?

Freiwillig gesetzlich versicherte Selbstständige können anstelle einer privaten Krankentagegeldversicherung einen Wahltarif ihrer Krankenkasse wählen. Doch diese Alternative hat klare Grenzen bei Leistungshöhe und Flexibilität.

Problemstellung/Grundlagen

Selbstständige, die freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert sind, haben keinen automatischen Anspruch auf Krankengeld. Der Standardtarif der GKV enthält diese Leistung nicht. Um sich dennoch im Krankheitsfall abzusichern, müssen sie entweder einen Wahltarif mit Krankengeldleistung bei ihrer GKV abschließen oder sich privat versichern.

Die Entscheidung zwischen gesetzlicher und privater Absicherung ist für Selbstständige besonders relevant, da sie in Eigenverantwortung handeln müssen. Ohne zusätzlichen Schutz besteht bei längerer Krankheit das Risiko eines kompletten Einkommensausfalls.

Doch nicht jede Option ist gleichermaßen geeignet. Es kommt auf individuelle Faktoren wie Einkommenshöhe, Gesundheitszustand und Absicherungsbedarf an.

Lösungsansatz/Details

Die gesetzliche Krankenkasse bietet freiwillig versicherten Selbstständigen sogenannte Wahltarife mit Krankengeld an. Dabei wird ein zusätzlicher Beitrag fällig, um einen Anspruch auf Krankengeld ab dem 43. Krankheitstag zu erwerben. Ein früherer Beginn ist bei der GKV nicht vorgesehen.

Die wichtigsten Merkmale des Wahltarifs Krankengeld:

  • - Leistungsbeginn frühestens ab dem 43. Tag der Arbeitsunfähigkeit
  • - Höhe des Krankengeldes orientiert sich am Einkommen, ist aber gedeckelt
  • - Mindestbindung an den Tarif über 3 Jahre
  • - Keine individuelle Anpassung der Absicherungshöhe oder Karenzzeit möglich

Im Vergleich dazu bietet die private Krankentagegeldversicherung deutlich mehr Flexibilität bei Karenzzeiten und Leistungsumfang. Kann aber vom Gesundheitszustand und der Risikoeinstufung abhängig gemacht werden.

Fazit/Handlungsempfehlung

Ein GKV-Wahltarif mit Krankengeld kann für Selbstständige eine günstige und unkomplizierte Basisabsicherung sein, besonders wenn eine Gesundheitsprüfung bei der privaten Versicherung problematisch wäre. Wer jedoch auf individuell abgestimmten Schutz mit flexiblen Leistungen setzt, sollte die private Krankentagegeldversicherung in Erwägung ziehen oder ergänzen.

Die Wahl hängt stark von Ihrer persönlichen und wirtschaftlichen Situation ab. In vielen Fällen ist eine Kombination aus GKV-Wahltarif (für die lange Karenzzeit) und privater Zusatzversicherung (für die erste Krankheitsphase) sinnvoll. Lassen Sie sich hierzu unbedingt individuell beraten.

Weitere häufige Fragen

Bodo Kopka 1


Über den Autor

Bodo Kopka ist Gründer von Krankengelder.com und gilt als führender Experte für Krankentagegeld in Deutschland. Seit über 30 Jahren berät er Selbstständige, Freiberufler und GmbH-Geschäftsführer zur finanziellen Absicherung bei Krankheit und Arbeitsunfähigkeit.

Sein Ziel: Einkommensausfälle vermeiden, Genesung ermöglichen, die wirtschaftliche Existenz schützen. Dazu entwickelt er individuelle Lösungen mit steuerlichen Vorteilen.

Auf diesem Blog findest du über 500 Fachartikel rund um Krankentagegeld, Berufsunfähigkeit und intelligente Vorsorgestrategien.

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