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Welche Absicherung ist für mich besser: der Krankengeld-Wahltarif der gesetzlichen Krankenkasse oder eine private Krankentagegeldversicherung?

Eine private Krankentagegeldversicherung bietet meist besseren Schutz und mehr Flexibilität als der Wahltarif der gesetzlichen Kasse, ist aber beitragspflichtig.

Problemstellung/Grundlagen

Selbstständige und freiwillig gesetzlich Versicherte stehen häufig vor der Frage: Reicht der Wahltarif der gesetzlichen Krankenkasse als Einkommensabsicherung im Krankheitsfall oder ist eine private Krankentagegeldversicherung die bessere Wahl? Beide Modelle sichern den Verdienstausfall bei längerer Arbeitsunfähigkeit ab, unterscheiden sich aber erheblich in Leistung, Flexibilität und Kosten.

Der Wahltarif der GKV bietet ein Krankengeld ab dem 43. Tag der Arbeitsunfähigkeit. Dafür wird ein Zusatzbeitrag fällig, der einkommensabhängig ist. Eine vorzeitige Kündigung ist meist erst nach drei Jahren möglich, was die Flexibilität einschränkt.

Die private Krankentagegeldversicherung hingegen ist unabhängig vom gesetzlichen System. Sie erlaubt individuelle Gestaltung von Höhe, Karenzzeit und Tarifdetails. Dafür ist eine Gesundheitsprüfung erforderlich und die Beiträge hängen nicht vom Einkommen, sondern vom Alter und Gesundheitszustand ab.

Die Entscheidung hängt also stark vom Einzelfall ab. Insbesondere von beruflicher Situation, Gesundheitslage und gewünschtem Leistungsumfang.

Lösungsansatz/Details

Hier ein Vergleich der beiden Modelle:

Kriterium Krankengeld-Wahltarif (GKV) Private Krankentagegeldversicherung
Beginn der Leistung ab dem 43. Tag flexibel wählbar (z. B. ab Tag 4, 8, 15, 29, 43 ...)
Leistungshöhe ca. 70 % des Arbeitseinkommens (begrenzt) bis zur Höhe des Nettoeinkommens frei wählbar
Kündigungsfrist 3 Jahre Bindung meist monatlich kündbar zum Ende des Kalenderjahres
Gesundheitsprüfung nein ja
Beitragsberechnung einkommensabhängig abhängig von Alter, Beruf und Gesundheitszustand

Die gesetzliche Lösung ist ohne Gesundheitsfragen schnell verfügbar, bietet aber weniger Spielraum. Die private Absicherung ist flexibler, aber nicht für jeden ohne weiteres abschließbar. Wer jung und gesund ist, profitiert meist von besseren Leistungen und günstigeren Beiträgen im privaten System.

Ein Mischmodell ist ebenfalls möglich: Der Wahltarif sichert die Grundversorgung, das private Krankentagegeld stockt flexibel auf.

Fazit/Handlungsempfehlung

Der Wahltarif der gesetzlichen Kasse ist eine einfache und schnell verfügbare Absicherung mit festen Regeln. Er eignet sich für alle, die keine Gesundheitsprüfung wünschen und mit den standardisierten Leistungen zurechtkommen.

Die private Krankentagegeldversicherung punktet mit individueller Gestaltung, höheren Leistungen und flexibleren Optionen, besonders für jüngere und gesunde Personen oft die bessere Wahl.

Entscheidend ist eine sorgfältige Analyse der eigenen finanziellen Situation, Risikobereitschaft und Gesundheitslage. Auch eine Kombination beider Varianten kann sinnvoll sein.

Fazit: Wer Wert auf passgenauen Schutz legt, sollte die private Lösung bevorzugen. Wer es unkompliziert und ohne Gesundheitsprüfung möchte, fährt mit dem Wahltarif gut.

Weitere häufige Fragen

Bodo Kopka 1


Über den Autor

Bodo Kopka ist Gründer von Krankengelder.com und gilt als führender Experte für Krankentagegeld in Deutschland. Seit über 30 Jahren berät er Selbstständige, Freiberufler und GmbH-Geschäftsführer zur finanziellen Absicherung bei Krankheit und Arbeitsunfähigkeit.

Sein Ziel: Einkommensausfälle vermeiden, Genesung ermöglichen, die wirtschaftliche Existenz schützen. Dazu entwickelt er individuelle Lösungen mit steuerlichen Vorteilen.

Auf diesem Blog findest du über 500 Fachartikel rund um Krankentagegeld, Berufsunfähigkeit und intelligente Vorsorgestrategien.

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