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Zwei-Klassen-Medizin: Warum gesetzlich Versicherte länger auf Arzttermine warten – und was Selbstständige jetzt tun sollten, um schneller behandelt zu werden

Die Zwei-Klassen-Wirklichkeit im Wartezimmer

Wer gesetzlich krankenversichert ist, benötigt Geduld. Vor allem dann, wenn ein Facharztbesuch notwendig ist. Eine aktuelle Analyse, veröffentlicht in der ZEIT-ONLNE  bestätigt nun schwarz auf weiß, was viele Patienten schon lange spüren: Privatversicherte erhalten im Schnitt bis zu 23 Tage schneller einen Facharzttermin als gesetzlich Versicherte.

Dieses Ungleichgewicht zeigt sich tagtäglich in deutschen Arztpraxen. Wer privat versichert ist, wird oft bevorzugt behandelt – nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil das System wirtschaftliche Anreize setzt. Es entsteht eine Zwei-Klassen-Medizin, bei der nicht die Dringlichkeit der Beschwerden, sondern der Versichertenstatus über die Wartezeit entscheidet.

Diese Realität betrifft uns alle – doch besonders problematisch ist sie für Menschen, die Verantwortung tragen: Unternehmer, Geschäftsführer, Selbstständige. Für sie ist Gesundheit kein „Nice-to-have“, sondern eine Voraussetzung für das Funktionieren des gesamten Unternehmens. Wenn sie krank werden und wochenlang auf einen Termin warten müssen, steht schnell mehr als nur ihre eigene Gesundheit auf dem Spiel.

Wer besonders betroffen ist – und warum es genau diese Personen betrifft

Die Folgen der Zwei-Klassen-Medizin treffen nicht alle Menschen gleich. Besonders gravierend sind sie für Selbstständige, leitende Personen und GmbH-Gesellschafter-Geschäftsführer, also Menschen, bei denen Gesundheit und Arbeitsfähigkeit untrennbar mit dem wirtschaftlichen Erfolg ihres Unternehmens verbunden sind.

Diese Entscheider sind oft Einzelkämpfer. Sie tragen die Hauptverantwortung für strategische Planung, Kundenbeziehungen, Mitarbeitende und finanzielle Stabilität. Ein krankheitsbedingter Ausfall kann innerhalb kürzester Zeit zu Projektverzögerungen, Umsatzeinbußen oder sogar zur Gefährdung der gesamten Firma führen.

In diesen Fällen ist eine schnelle Terminvergabe keine Frage des Komforts, sondern der Existenzsicherung. Es geht darum, frühzeitig Diagnosen zu erhalten, rechtzeitig Behandlungen zu starten und gesundheitliche Probleme nicht unnötig verschleppen zu müssen.

Ein Facharzttermin in vier Wochen oder eine Operation in sechs Monaten? Für angestellte Patienten vielleicht nur ärgerlich. Für Selbstständige kann das der Unterschied zwischen gesund bleiben und langfristigem Ausfall sein. Genau deshalb muss diese Gruppe anders vorsorgen – pragmatisch, planvoll und selbstbestimmt.



Warum gibt es die Zwei-Klassen-Medizin bei der Terminvergabe?

Die Ursache für die ungleiche Behandlung liegt nicht im Verhalten einzelner Ärztinnen oder Ärzte – sie liegt im System selbst. Gesetzlich Versicherte unterliegen dem sogenannten Sachleistungsprinzip: Sie bekommen medizinische Leistungen, ohne dafür in Vorkasse gehen zu müssen. Die Abrechnung erfolgt direkt zwischen Arzt und Krankenkasse, allerdings zu begrenzten, budgetierten Sätzen.

Ganz anders sieht es bei Privatversicherten aus: Hier wird nach dem Kostenerstattungsprinzip gearbeitet – Leistungen werden privat in Rechnung gestellt, deutlich besser vergütet und ohne Budgetgrenzen abgerechnet. Für viele Arztpraxen ist es daher wirtschaftlich attraktiver, Privatpatienten zu bevorzugen.

Die Folge: Terminlücken werden eher an Privatversicherte vergeben. Gesetzlich Versicherte stehen oft hinten auf der Liste – nicht, weil sie weniger wichtig wären, sondern weil das System es so lenkt.

Diese strukturelle Bevorzugung ist keine individuelle Diskriminierung, sondern das Ergebnis eines wirtschaftlich gesteuerten Gesundheitswesens. Sie macht deutlich, warum gerade Menschen mit hoher Verantwortung nicht darauf hoffen sollten, „irgendwann“ dranzukommen – sondern selbst aktiv werden müssen.

 

Die Politik denkt nach – aber Lösungen sind nicht in Sicht

Zugegeben: Die Problematik ist erkannt. Die Politik diskutiert Reformen, um die strukturelle Bevorzugung von Privatversicherten zu verringern. Dazu zählen unter anderem:

  • die Stärkung von Terminservicestellen,
  • eine bessere Vergütung für gesetzlich Versicherte,
  • oder die teilweise Entbudgetierung ärztlicher Leistungen.

Doch alle diese Maßnahmen sind langfristig angelegt. Bis sie greifen – wenn sie überhaupt greifen – werden noch Jahre vergehen. Der gesetzlich versicherte Patient von heute profitiert davon kaum oder gar nicht. Und für Unternehmer oder Geschäftsführer, die auf ihre Arbeitskraft angewiesen sind, ist dieser Zeithorizont zu lang.

Es ist außerdem nicht die Aufgabe der privaten Krankenversicherung, dieses Ungleichgewicht zu beseitigen – sie funktioniert einfach innerhalb der Spielregeln. Es ist die Verantwortung der Politik, für mehr Gerechtigkeit zu sorgen.

Info/Hinweis

Doch bis dahin gilt: Wer heute bevorzugt behandelt werden will, muss es selbst in die Hand nehmen – mit den Möglichkeiten, die aktuell bestehen.

Die Lösung für Entscheider: Zusatzversicherungen als strategischer Schutz

Wer als Selbstständiger, Unternehmer oder GmbH-Geschäftsführer gesetzlich versichert ist, aber dennoch nicht wochenlang auf Termine warten will, hat eine wirkungsvolle Möglichkeit: Zusatzversicherungen, die den Zugang zur besseren Versorgung deutlich verbessern – und das ohne gleich in die Voll-PKV wechseln zu müssen.

A. Ambulante Zusatzversicherung mit Kostenerstattungsprinzip

Der entscheidende Unterschied zwischen gesetzlich und privat Versicherten liegt im Abrechnungsmodus:

  • Gesetzlich: Sachleistungsprinzip – Leistungen werden über die Krankenkasse abgerechnet, oft budgetiert.
  • Privat: Kostenerstattungsprinzip – der Patient erhält eine Rechnung und reicht sie zur Erstattung bei seiner Versicherung ein.

Wenige wissen: Auch gesetzlich Versicherte können sich vom Sachleistungsprinzip befreien lassen – und auf Kostenerstattung umstellen. Das bedeutet konkret:

  • freie Arztwahl,
  • höhere Vergütung für Ärzte,
  • und dadurch deutlich bessere Chancen auf schnelle Termine.

Natürlich übernimmt die gesetzliche Krankenkasse nicht den vollen Rechnungsbetrag – es entsteht eine Lücke. Und genau hier greift die ambulante Zusatzversicherung: Sie übernimmt diese Differenzkosten, sodass der Patient wie ein Privatversicherter behandelt wird, ohne selbst auf hohen Kosten sitzenzubleiben.

Für leitende Angestellte, GmbH-Geschäftsführer oder Selbstständige ist das ein strategisch kluger Schritt:

  • Frühzeitige Diagnosen,
  • verkürzte Krankheitsverläufe,
  • und schneller Wiedereinstieg ins Tagesgeschäft.

B. Stationäre Zusatzversicherung für den Klinikfall

Wer einmal ins Krankenhaus muss, merkt schnell, wie groß die Unterschiede sein können:

  • Wer bekommt ein Einbettzimmer?
  • Wer wird vom Chefarzt operiert?
  • Wer hat überhaupt eine Wahl, in welche Klinik er geht?

Die stationäre Zusatzversicherung ermöglicht genau diese Leistungen – auch für gesetzlich Versicherte.
Sie garantiert:

  • Bevorzugte Aufnahme,
  • Zugang zu Spezialisten,
  • und oft deutlich verkürzte Wartezeiten auf Operationen.

Für Selbstständige ist das nicht nur Komfort, sondern Risikomanagement:

  • Je schneller der Eingriff, desto schneller die Genesung.
  • Je besser die Versorgung, desto geringer die Komplikationswahrscheinlichkeit.

Wer Verantwortung für ein Unternehmen trägt, muss sicherstellen, dass er im Ernstfall nicht auf der Warteliste landet – sondern auf dem OP-Tisch, wenn es darauf ankommt.

C. Die konsequente Lösung: Wechsel in die Private Krankenversicherung

Für viele Unternehmer, gut verdienende Selbstständige und GmbH-Gesellschafter-Geschäftsführer gibt es noch einen weiteren Weg: den vollständigen Wechsel in die private Krankenversicherung. Wer über der Jahresarbeitsentgeltgrenze liegt oder als Selbstständiger ohnehin nicht versicherungspflichtig ist, kann sich privat versichern – und damit alle Vorteile dauerhaft genießen:

  • Schnelle Termine,
  • freie Arztwahl,
  • Premium-Versorgung im ambulanten und stationären Bereich,
  • und Honorare, bei denen Ärzte keine wirtschaftlichen Abstriche machen müssen.

Diese Lösung ist nicht für jeden sinnvoll – sie erfordert sorgfältige Prüfung. Aber: Wer dauerhaft auf seine Gesundheit angewiesen ist, Verantwortung für Mitarbeiter trägt und keine Zeit für monatelange Wartezeiten hat, sollte sie in Erwägung ziehen.

 

 

Wer Verantwortung trägt, braucht auch die Kontrolle über seine Versorgung

Die Zwei-Klassen-Medizin ist keine abstrakte Debatte, sondern längst gelebte Realität – besonders bei der Terminvergabe. Wer gesetzlich versichert ist, muss mit Wartezeiten rechnen. Wer privat versichert ist, wird oft schneller und bevorzugt behandelt. Das ist nicht gerecht – aber es ist der aktuelle Zustand.

Für Unternehmer, Selbstständige und GmbH-Gesellschafter-Geschäftsführer ist das ein Risiko, das man nicht ignorieren darf. Ihre Arbeitskraft ist der Motor ihres Unternehmens. Ihre Gesundheit ist keine Privatsache – sie ist ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor.

Solange die Politik keine wirksamen Reformen umsetzt, bleibt nur der Weg der Eigenverantwortung:

  • Ambulante Zusatzversicherungen mit Kostenerstattung verschaffen deutlich schnellere Termine beim Haus- und Facharzt.

  • Stationäre Zusatzversicherungen sichern den Zugang zur bestmöglichen Behandlung im Krankenhaus.

  • Und für alle, die es konsequent möchten: Der Wechsel in die private Krankenversicherung ist der klarste Weg in die bevorzugte Versorgung – mit allen Vorteilen, aber auch mit langfristiger Verantwortung.

Mein Rat: Wer führt, sollte auch in der Gesundheitsversorgung nicht warten, bis andere handeln. Es geht um Ihre Zeit. Ihre Gesundheit. Und oft um mehr – das ganze Unternehmen.

FAQ – häufig gestellte Fragen


Hier habe ich dir die Antworten auf die häufigsten Fragen rund um das Thema..... zusammengestellt:

1. Was bedeutet Zwei-Klassen-Medizin konkret?

Zwei-Klassen-Medizin beschreibt die Ungleichbehandlung zwischen gesetzlich und privat Versicherten – besonders sichtbar bei Wartezeiten, Terminvergabe und Behandlungsqualität. Privatversicherte erhalten häufig schneller Termine und Zugang zu besseren Leistungen.

2. Warum bekommen Privatversicherte schneller einen Facharzttermin?

Privatversicherte werden für Ärzte besser vergütet als gesetzlich Versicherte. Das führt dazu, dass Arztpraxen bei Terminvergaben oft wirtschaftlich priorisieren – zulasten gesetzlich Versicherter.

3. Was kann ich als gesetzlich Versicherter tun, um schneller behandelt zu werden?

Eine Möglichkeit ist der Abschluss einer ambulanten Zusatzversicherung in Kombination mit dem Wechsel ins Kostenerstattungsprinzip. Dadurch erhalten Patienten privatärztliche Leistungen und damit häufig auch schnellere Termine.

4. Was ist der Unterschied zwischen Sachleistungs- und Kostenerstattungsprinzip?

Beim Sachleistungsprinzip rechnet der Arzt direkt mit der Krankenkasse ab. Beim Kostenerstattungsprinzip zahlt der Patient die Rechnung zunächst selbst und reicht sie zur Erstattung ein – was für Ärzte lukrativer ist und zu kürzeren Wartezeiten führen kann.

5. Welche Zusatzversicherungen sind sinnvoll für Selbstständige und Geschäftsführer?

Besonders sinnvoll sind eine ambulante Zusatzversicherung (für Haus- und Facharzt) sowie eine stationäre Zusatzversicherung (für Klinikaufenthalte mit Chefarztbehandlung und Einbettzimmer).

6. Ist der Wechsel in die private Krankenversicherung (PKV) eine bessere Lösung?

Für viele Selbstständige, gut verdienende Angestellte oder GmbH-Geschäftsführer kann der Wechsel zur PKV eine langfristig sinnvolle Lösung sein – allerdings sollte dies gut geprüft werden, da Beiträge im Alter steigen können und Rückkehr zur GKV oft nicht möglich ist.


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Über den Autor

Bodo Kopka ist Gründer von Krankengelder und gmbh-Vorteile.de und ein ausgewiesener Experte im Bereich Krankentagegeld mit über 30 Jahren Erfahrung.

Er hilft Freiberuflern, GmbH-Geschäftsführern und Selbstständigen, wenn diese aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr arbeiten können.

Sein Ziel ist eine schnellstmögliche Wiederherstellung der Arbeitskraft ohne finanzielle Einschränkungen. Er fördert eine rasche Genesung und gewährleistet finanzielle Stabilität durch ein maßgeschneiderter Einkommensschutzschild.

Bodo teilt sein Wissen hier auf dem Blog in 250+ Fachartikeln zu den Themen Arbeitsunfähigkeit, Berufsunfähigkeit und Invalidität. Er zeigt Möglichkeiten auf, wie über eine intelligente Vorsorge eine finanzielle Notlage bei der Beeinträchtigung der Arbeitskraft verhindert wird.

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