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 Vor- und Nachteile des Krankengeldes der gesetzlichen Krankenkassen

📌 Krankengeld klingt sicher doch reicht es wirklich aus?

In diesem Blogpost werden die Vor- und Nachteile des Krankengeldes der gesetzlichen Krankenkassen beleuchtet. Es wird erläutert, wie das Krankengeld funktioniert und wer Anspruch darauf hat. Zudem werden die Vorteile wie die Zahlung ab dem 43. Tag der Arbeitsunfähigkeit und die Mindestbindefrist von 3 Jahren erläutert. Außerdem werden auch die Nachteile wie die begrenzte Leistungsdauer, die steuerpflichtige Natur des Krankengeldes und die mögliche Einschränkung bei niedrigem Einkommen besprochen. Ein umfassender Überblick, der bei der Entscheidung über das Krankengeld helfen kann.

Was ist das Krankengeld?

Das Krankengeld ist eine finanzielle Leistung, die von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland erbracht wird. Es dient als Einkommensersatz für Arbeitnehmer und Selbstständige, die aufgrund von Krankheit arbeitsunfähig sind und dadurch Einkommenseinbußen erleiden. Der Anspruch auf Krankengeld besteht für Versicherte, die gesetzlich krankenversichert sind und die Voraussetzungen erfüllen.

Selbstständige können Krankengeld mit einem Zusatzbeitrag vereinbaren. Arbeitnehmer ist dieses automatisch mitversichert. Sie müssen keinen extra Antrag stellen. Durch das Krankengeld sollen finanzielle Einbußen während der Krankheitsphase abgefedert werden, um den Versicherten eine existenzsichernde Basis zu bieten.

Vorteile Krankengeld der Krankenkassen

Vorteil 1: Keine Gesundheitsfragen Ein großer Vorteil des Krankengeldes der Krankenkasse ist, dass keine Gesundheitsfragen gestellt werden. Das bedeutet, dass unabhängig von bereits bestehenden oder vorherigen Erkrankungen Anspruch auf Krankengeld besteht. Dadurch ist eine finanzielle Absicherung bei Arbeitsunfähigkeit gewährleistet, ohne dass Versicherte aufgrund ihres Gesundheitszustands benachteiligt werden.

Vorteil 2: Fortlaufende finanzielle Unterstützung Das Krankengeld bietet eine kontinuierliche finanzielle Unterstützung während der Zeit der Arbeitsunfähigkeit. Durch regelmäßige Zahlungen seitens der Krankenkasse erhalten Versicherte einen Teil ihres Einkommens, um den Einkommensausfall während der Krankheitsphase abzufedern. Diese fortlaufende finanzielle Absicherung ermöglicht es den Betroffenen, ihre Lebenshaltungskosten zu decken und ihren Alltag zu bewältigen.

Vorteil 3: Soziale Sicherung Das Krankengeld der Krankenkasse stellt eine wichtige soziale Sicherung dar. Es dient dazu, Versicherte vor finanziellen Engpässen zu schützen, wenn sie aufgrund von Krankheit nicht arbeiten können. Durch die Unterstützung des Krankengeldes wird gewährleistet, dass Versicherte während dieser schwierigen Phase ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Es bietet somit eine grundlegende Absicherung und hilft dabei, finanzielle Notlagen zu vermeiden.

Nachteile Krankengeld der Krankenkasse

Trotz der Vorteile hat das Krankengeld der Krankenkassen auch einige Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt:

Nachteil 1: Begrenzte Leistungshöhe Das Krankengeld der gesetzlichen Krankenkassen ist auf eine bestimmte prozentuale Höhe des Bruttoeinkommens begrenzt. In der Regel beträgt es 70 Prozent des Bruttoeinkommens, jedoch höchstens 90 Prozent des Nettoeinkommens. Für Personen mit hohem Einkommen kann dies zu finanziellen Einbußen führen, da das Krankengeld nicht den vollen Verdienstausfall abdeckt.

Nachteil 2: Karenzzeit Bevor der Anspruch auf Krankengeld greift, muss eine Karenzzeit (Wartezeit) von sechs Wochen (42 Tagen) überbrückt werden. In dieser Zeit besteht keine Anspruchsberechtigung auf Krankengeld. Dies kann insbesondere für Selbstständige oder Personen mit geringem finanziellem Polster zu einer finanziellen Belastung führen.

Nachteil 3: Begrenzte Leistungsdauer Das Krankengeld wird nicht unbegrenzt gezahlt, sondern ist auf eine maximale Leistungsdauer von 72 Wochen (18 Monate) begrenzt. Bei länger andauernder Arbeitsunfähigkeit kann dies zu einer Unsicherheit führen, da nach Ablauf dieser Frist das Krankengeld automatisch endet und möglicherweise andere finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten gesucht werden müssen.

Nachteil 4: Steuerpflicht und Progressionsvorbehalt Das Krankengeld unterliegt der Steuerpflicht und dem sogenannten Progressionsvorbehalt. Das bedeutet, dass das Krankengeld bei der Einkommenssteuererklärung angegeben werden muss und unter Umständen zu einer höheren Steuerlast führen kann. Es ist wichtig, dies bei der finanziellen Planung zu berücksichtigen.

Nachteil 5: Mindestbindefrist an die Krankenkasse von drei Jahren. Das bedeutet, dass man für diese Zeit an die gewählte Krankenkasse gebunden ist. Ein Wechsel zu einer anderen Krankenkasse oder zur privaten Krankenversicherung ist für drei Jahre ausgeschlossen. 

Es ist wichtig, diese Nachteile des Krankengeldes zu berücksichtigen und individuell abzuwägen. In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, eine private Krankentagegeldversicherung abzuschließen, um eine umfassendere finanzielle Absicherung bei Arbeitsunfähigkeit zu gewährleisten.

Entscheidungshilfe: Krankengeld (GKV) und/oder privates Krankentagegeld (PKV)? 

Die Entscheidung zwischen dem Bezug von Krankengeld der gesetzlichen Krankenkassen und einer privaten Krankentagegeldversicherung hängt von individuellen Bedürfnissen und Umständen ab. Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, sollten sowohl die Vor- als auch Nachteile beider Optionen sorgfältig abgewogen werden.

Für das Krankengeld der gesetzlichen Krankenkassen sprechen unter anderem die einfache Beantragung ohne Gesundheitsfragen sowie die finanzielle Absicherung bei Arbeitsunfähigkeit. Zudem ist das Krankengeld in den ersten sechs Wochen eines Krankheitsfalls bei Arbeitnehmern durch die Lohnfortzahlung des Arbeitgebers abgedeckt.

Allerdings gibt es auch Nachteile beim Krankengeld, wie beispielsweise die begrenzte Höhe der Leistung, die steuerliche Belastung und den Progressionsvorbehalt. Zudem besteht eine Mindestbindefrist an die Krankenkasse, die einen Wechsel zu einem anderen Versicherungsanbieter erschweren kann.

Eine private Krankentagegeldversicherung kann als Ergänzung sinnvoll sein, um die finanzielle Absicherung bei Arbeitsunfähigkeit zu erhöhen. Sie bietet eine individuell vereinbarte Leistungshöhe und kann den Verdienstausfall besser abdecken. Zudem ermöglicht sie mehr Flexibilität bei der Wahl des Versicherungsanbieters.

Bei der Entscheidung für oder gegen eine private Absicherung sollten individuelle Faktoren wie das Einkommen, die berufliche Situation und das persönliche Risikoprofil berücksichtigt werden. Eine umfassende Beratung durch einen Versicherungsexperten kann dabei helfen, die passende Lösung zu finden und eine fundierte Entscheidung zu treffen. 

Fazit

Zusammenfassend ist das Krankengeld der gesetzlichen Krankenkassen eine wichtige finanzielle Absicherung bei Arbeitsunfähigkeit und bietet Vorteile wie das Fehlen von Gesundheitsfragen und eine gewisse soziale Absicherung. Jedoch gibt es auch Nachteile wie die begrenzte Leistungshöhe, die Steuerpflicht und die Mindestbindefrist an die Krankenkasse. Eine individuelle Beratung und Entscheidungsfindung unter Berücksichtigung der persönlichen Umstände ist empfehlenswert.


FAQ – häufig gestellte Fragen


Hier habe ich dir die Antworten auf die häufigsten Fragen zum Krankengeld der gesetzlichen Krankenkassen zusammengestellt.

Was ist Krankengeld und wer hat Anspruch darauf?

Das Krankengeld ist eine finanzielle Leistung der gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland, die als Einkommensersatz dient. Anspruch darauf haben Arbeitnehmer und Selbstständige, die gesetzlich krankenversichert sind, aufgrund von Krankheit arbeitsunfähig werden und dadurch Einkommenseinbußen erleiden.

Ab wann wird das Krankengeld gezahlt und wie lange?

Krankengeld wird ab dem 43. Tag der Arbeitsunfähigkeit gezahlt und ist auf eine maximale Dauer von 72 Wochen (18 Monate) innerhalb von drei Jahren für dieselbe Krankheit begrenzt.

Wie hoch ist das Krankengeld?

Das Krankengeld beträgt in der Regel 70 Prozent des Bruttoeinkommens, jedoch höchstens 90 Prozent des Nettoeinkommens. Es ist auf eine bestimmte Höchstgrenze begrenzt, was für Personen mit hohem Einkommen zu finanziellen Einbußen führen kann.

Gibt es eine Karenzzeit für das Krankengeld?

Ja, es gibt eine Karenzzeit von sechs Wochen (42 Tage), in der kein Anspruch auf Krankengeld besteht. In dieser Zeit erfolgt in der Regel die Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber.en.

Muss ich das Krankengeld versteuren?

Ja, das Krankengeld ist steuerpflichtig und unterliegt dem Progressionsvorbehalt. Dies bedeutet, dass es bei der Einkommenssteuererklärung angegeben werden muss und zu einer höheren Steuerlast führen kann.

Was sind die Vorteile des Krankengeldes?

Zu den Vorteilen gehören die Zahlung ohne Gesundheitsfragen, kontinuierliche finanzielle Unterstützung während der Arbeitsunfähigkeit und eine grundlegende soziale Absicherung.

Gibt es eine Mindestbindefrist an die Krankenkasse beim Bezug von Krankengeld?

Ja, es gibt eine Mindestbindefrist von drei Jahren an die gewählte Krankenkasse, wenn Krankengeld vereinbart wird. Ein Wechsel zu einer anderen Krankenkasse oder zur privaten Krankenversicherung ist in dieser Zeit ausgeschlossen.

Bodo Kopka 1


Über den Autor

Bodo Kopka ist Gründer von Krankengelder.com und gilt als führender Experte für Krankentagegeld in Deutschland. Seit über 30 Jahren berät er Selbstständige, Freiberufler und GmbH-Geschäftsführer zur finanziellen Absicherung bei Krankheit und Arbeitsunfähigkeit.

Sein Ziel: Einkommensausfälle vermeiden, Genesung ermöglichen, die wirtschaftliche Existenz schützen. Dazu entwickelt er individuelle Lösungen mit steuerlichen Vorteilen.

Auf diesem Blog findest du über 500 Fachartikel rund um Krankentagegeld, Berufsunfähigkeit und intelligente Vorsorgestrategien.

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